Wie schon in meinem letzten Post, bietet besonders der Norden viele Ausflugmöglichkeiten für Familien. Ich möchte euch hier meine Top 4 vorstellen.
Pollença
Pollença ist für ein wunderschönes kleines Städtchen mit kleinen Cafes, einem schönen Marktplatz und kleinen Gassen – perfekt für kleine Kinderfüße. Außerdem führen 365 Stufen hoch zu einer kleinen Wallfahrtskirche. Der Aufstieg ist selbst für kleine Kinder machbar, da die Stufen niedrig ist und es außerdem links und recht immer etwas zum Bestaunen gibt. Oben angekommen hat man eine grandiose Sicht auf die Stadt und die Umgebung.
Tipp: Jeden Sonntag findet ein großer Wochenmarkt statt, wo man unter anderem Bio-Gemüse aus der Finca Peter Maffays kaufen kann.
Alcudia – die Altstadt
Die Altstadt Alcudias ist ein absolutes Muss. In der restaurierte Innenstadt mit ihrer wunderschönen Stadtmauer findet man viele Restaurants und hübsche Läden, die zum Stöbern einladen. Parken kann man direkt vor im Zentrum Alcudias gegenüber des Eingangstores, denn Autos sind in der Altstadt verboten.
Santuari de LLuc
Wer den Norden Mallorcas bereist, sollte unbedingt durch das Tramuntana-Gebirge fahren. Etwa 30 Minuten dauert die Autofahrt von Pollença zum Santuari de Lluc und die lohnt sich! Lluc ist ein tolles Ausflugsziel für die ganze Familie, neben viel kulturellem Angebot, gibt es auch einen kleinen Indoor-Spielplatz mit Klettergerüst und Rutschen. Auf dem Gelände gibt es außerdem einen kleinen botanischen Garten und man kann von dort direkt loswandern. Es eröffnet sich einem immer wieder eine prächtige Aussicht auf das Gebirge. Auch unser Mäuschen war ganz fasziniert.
Playa de Muro – Karibik in Europa
Immer wieder habe ich mir Gedanken gemacht, an welchen Strand wir fahren sollen und ich kann euch wärmstens den Playa de Muro empfehlen. Dieser Strand ist einfach perfekt für Kinder. Glasklares Wasser, feiner Sand und sehr flach. Parken kann man kostenlos fast direkt am Strand in den Seitenstraßen zwischen den Hotels.
Mallorca mit Kindern? Niemals. Ein Zimmer in einem riesigen Hotelbunker am überfüllten Strand war nie meine Vorstellung von einem schönen Familienurlaub. Außerdem sind die Preise auf Mallorca so in die Höhe gegangen, dass man sich ein schönes kleines Hotel als Familie kaum mehr leisten kann. Hier zeige ich euch, wie ihr Mallorca dennoch bereisen könnt, ohne tief in die Tasche greifen zu müssen und zu dem noch Land und Leuten kennenlernt.
Warum Mallorca?
Mallorca ist mehr als nur Ballermann! Besonders der Norden und die Westküste sind wunderschön und abwechslungsreich. Einsame Buchten, hohe Gebirge, ursprüngliche Dörfer warten darauf entdeckt zu werden.
Welche Reisezeit ist am besten?
Mallorca kann das ganze Jahr über bereist werden. Wenn man allerdings baden möchte und mit kleinen Kindern unterwegs ist, würde ich euch den Spätsommer empfehlen. Mitte September bis Mitte Oktober sind die Temperaturen sehr angenehm und das Meer warm. Außerdem entgeht man den Touristenmassen und findet immer einen Platz am Strand.
Hotel oder Finca?
Fincas sind doch viel zu teuer und man muss sich auch noch selbst versorgen! Das war mein erster Gedanke, als ich mich mit einer Reise nach Mallorca beschäftigt habe. Also fing ich an nach schönen familiären Hotels zu suchen. Schnell habe ich festgestellt, dass es kaum einen Unterschied macht, ob Hotel oder Finca und die Finca hatte sogar mehr Vorteile. Hier zähle ich euch ein paar auf:
Die Finca hat ein (meist) großes eingezäuntes Grundstück, so dass die Kinder morgens gleich hinaus können und nicht in einem 30qm kleinem Zimmer warten müssen, bis man zum Frühstück geht. Abends kann man auf der Terrasse entspannen oder schwimmen, während die Kinder in ihren Betten schlafen.
Man ist nicht auf die Essenszeiten des Hotels angewiesen, sondern kann dann etwas kochen, wenn die Kinder Hunger haben. Ist man unterwegs, kann man in lokalen Restaurants speisen und die mallorquinische Küche kennenlernen.
Wenn man auf eigene Faust reist, ist ein Auto notwendig, alleine um vom Flughafen bis zur Unterkunft zu gelangen. Mit Auto ist man zudem viel mobiler und entdeckt Orte und Plätze, die man als Pauschaltourist nicht finden würde.
Die meisten Fincas liegen etwas abseits, so dass man direkten Kontakt zu Einheimischen hat und das wahre Mallorca kennenlernt.
Wann buchen?
Wer einen günstigen Flug möchte, sollte bereits im Dezember für das folgende Jahr buchen. Die Preise variieren dann zwischen 150€ und 280€ pro Person. Schöne Fincas kann man auch 2-3 Monate vor der Abreise finden, wenn man nicht in der Hauptsaison reist. Einen Mietwagen bekommt man für etwa 300€ für 14 Tage.
Fazit: Unser Urlaub war um etwa 1000€ günstiger als ein all inclusive Hotel!
Was genau euch im Norden Mallorcas erwartet, lest ihr hier.
Eigentlich wollten wir als letzten Stopp auf die Insel Hiiuma, aber weil wir auf Saaremaa eine Möglichkeit zum Couchsurfen hatten, haben wir uns umentschieden. Von Tallinn aus geht die Fähre über die kleine Insel Muhu innerhalb 25 Minuten nach Saaremaa. Um zu unserer Unterkunft zu kommen, mussten wir einmal quer durch die ganze Insel bis ins Dorf Leedri, etwa 30km nordwestlich von Kuressaare, fahren. In Leedri, einem Dorf mit 68 Einwohnern, angekommen, wurden wir am verabredeten Ort abgeholt. Als erstes haben wir gelernt, dass es hier keine Straßennamen gibt, sondern jedes Grundstück und jeder Hof einen eigenen Namen hat. Keine Chance also mit Navi weiterzukommen. Nachdem wir unser Quartier bezogen haben, haben wir uns gleich auf den Weg gemacht die Insel zu erkunden. Unsere estnische Gastgeberin hat uns begleitet und uns die schönen und unentdeckten Ecken von Nordwest-Saaremaa zu zeigen.
Sie führte uns an Orte und Plätze, die abseits von Touristenrouten (wenn es solche überhaupt in Saaremaa gibt) liegen und so besuchten wir kleine Fischerdörfer und lernten viel über die Geschichte Estlands.
Ein ganz besonderer Ort war eine Quelle im Wald. Hier sprudelt das Wasser aus der Erde und wird nach und nach zu einem Fluss. Der Legende nach wird man ewig jung bleiben, wenn man von ihrem Wasser trinkt und sich mit ihrem (sehr kalten!) Wasser wäscht. Wir haben uns natürlich sofort die Schuhe ausgezogen und sind einmal quer durch den Bach gestampft. Es war herrlich! Ein natürliches Kneippbecken mitten in der unberührten Natur.
Weiter ging es dann Richtung Nordküste, wo uns Panga, eine steile Küste mit einer gigantische Aussicht erwarteten. Man kann die Felsen hinunterklettern, was wir aber aufgrund unseres Babys nicht konnten. Wir genossen einfach die Aussicht und die frische Brise. Es war himmlisch still und wirklich magisch. Ich habe kein anderes Land zuvor bereist, das so eine Ruhe ausstrahlt und so wenig bereist wird, denn auch hier waren wir wieder die einzigen Menschen.
Anschließend fuhren wir Richtung Osten zu einer deutschen Familie, die sich hier niedergelassen hat und nun Senf in allen möglichen Geschmacksrichtungen herstellt. Wir haben einen Pfeffer- und Heidelbeersenf gekauft und sind nach einem kurzen Gespräch weitergefahren.
Plötzlich sahen wir auf der rechten Straßenseite zwei alte Windmühlen, die wie ein estnisches Ehepaar aussahen. Wir ließen es uns nicht nehmen, ein Foto zu machen.
Zum Schluss sind wir zum Wahrzeichen Saaremaas gefahren, den Windmühlen in Angla. Der Eintritt kostet 3,50€ pro Person (Kinder 1,50€). Alle Mühlen können besichtigt werden und in einer kann man sogar einem Mühler bei der Arbeit zu sehen. Für Kinder sicherlich sehr spannend!
Zurück in Leedri führte uns unsere Estin zu einer Familie, die sich auf Wacholdersirup spezialisiert hat. Der Wacholder wächst fast überall in Estland, doch ist besonders auf Saaremaa verbreitet. Der Sirup ist das estnische Pendant zum Ahornsirup und kann zum Süßen anstelle von Honig oder Zucker verwendet werden.
Die Nacht verbrachten wir im Gartenhäuschen, das liebevoll eingerichtet war. Ich habe aber die ganze Nacht kein Auge zugetan, weil es keine Fensterläden gab und es kaum dunkel wurde. Daher entschlossen wir uns für die kommenden zwei Nächte in ein Hotel in Kuressaare zu gehen. Mit unserer mittlerweile zur Freundin gewordenen Estin verabredeten wir uns am nächsten Tag und so führte sie uns auch durch Kuressaare.
Kuressaare ist ein wunderschönes kleines, sehr gepflegtes Städtchen mit vielen Cafes und Restaurants, Marktständen und der großen Bischofsburg. Unser Hotel lag direkt am Burggraben, so dass wir beim Frühstück (das übrigens grandios war!) schon die schöne Aussicht genießen konnten. Die Burg ist sehr gut erhalten und der Eintritt lohnt sich wirklich. (Erwachsene 6€, Kinder 3€)
Tipp: Dereku Burger direkt am Markt. Alles frisch zubereitet und lecker!
Auf dem Rückweg aufs Festland haben wir noch einen letzten Halt gemacht und uns den Kaali-Krater angeschaut. Hier hat vor ungefähr 7500 Jahren ein Meteorit eingeschlagen und den Krater hinterlassen. Er hat, obwohl er von oben ziemlich klein wirkt, einen Durchmesser von 110m und schimmert grünlich. Der Eintritt ist kostenlos.
Unsere estnische Freundin ist leider letztes Jahr mit knapp 30 Jahren verstorben. Ihr widme ich diesen Blogartikel. Liebe Janne, du hast uns deine Heimat gezeigt, wie du sie mit deinen Augen gesehen hast. Vielen Dank dafür! Saaremaa und du werdet immer in unseren Herzen bleiben!
Nachdem wir die Hauptstadt Estlands zu Fuß und per Rad erkundet haben, haben wir uns auf den Weg Richtung Westen gemacht. Etwa 80 km von Tallinn entfernt findet man den Lahemaa Nationalpark. Hier haben wir die wunderschöne Unterkunft Vihula Manor gebucht, einen restaurierten deutschbaltischen Herrensitz aus dem 16. Jahrhundert mit mehreren Gutshäusern, einer Mühle, einer Ökofarm, einem Spielplatz und Spa. Von dort aus war es nur ein Katzensprung zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten des Nationalparks.
Charakteristisch für Lahemaa sind Findlinge, riesige Steine, die überall an der Küste zu finden sind. Im kleinen Örtchen Käsmu beispielsweise beginnen mehrere Wanderwege, die an den Steinen vorbeiführen.
Das Dorf Võsu mit seinem wunderschönen feinen 1,5km langen Sandstrand, eins ein Erholungsort des russischen Adels, ist heute ein beliebtes Ausflugsziel der Esten. Das seichte Wasser ist warm und ideal für Kinder. Der umliegende Wald bietet außerdem genug Schatten für alle, denn die Sonne kann auch hier im Norden sehr stark sein.
Vom Fischerdorf Altja führt ein herrlicher Wanderweg entlang des Strandes und zurück durch den Wald. Hier kann man gleich am Ortseingang links parken und geradeaus Richtung Strand laufen, dann kommt man direkt auf den Wanderweg. Auch hier waren wir alleine unterwegs und konnten die absoulte Stille genießen.
Nach unserer Wanderung sind wir im Altja Kõrts eingekehrt, einem sehr leckeren urigen Restaurant gegenüber des Parkplatzes am Ortseingang. Hier kann man den Tag schön ausklingen lassen.